MEINUNG

Deutschförderklassen – es kommt Bewegung in die Sache.

Bald zählt die Online-Petition, die der Logopäde Ali Dönmez initiiert hat, 10.000 Unterstützerinnen und Unterstützer. Die Abschaffung der Deutschförderklassen hat also den Weg in die Öffentlichkeit und in die Mitte der Gesellschaft geschafft. Es ist nämlich kein Thema, dass nur eine gewisse Gruppe betrifft, es ist ein gesamtgesellschaftliches Thema, unseren Kindern die Chance auf eine erfolgreiche Zukunft zu ermöglichen.

Der nächste Schritt ist es, diese Problematik auf eine politische Ebene zu tragen. Deshalb haben wir eine parlamentarische BürgerInneninitiative gestartet, durch die wir das Thema ins Parlament tragen möchten. Die Politik soll sich endlich mit den zahlreichen Betroffenen dieses ungerechten Systems der Deutschförderklassen auseinandersetzen. Es fehlen nicht mehr viele Unterschriften und wir können die BürgerInneninitiative an das Parlament übergeben. Daraufhin wird es dann die Möglichkeit geben, die Initiative auf der offiziellen Homepage des österreichischen Parlaments zu unterstützen.

Es ist toll zu sehen, dass Bewegung in die Sache kommt und dass über die Thematik diskutiert wird. Österreichweit wurde bereits im Standard, ORF und in zahlreichen anderen Print- und Online-Medien über die Kritik an den Deutschförderklassen berichtet. Sogar der Bildungsminister hat sich in die Diskussion eingeklinkt, weil der Druck durch unsere unterschiedlichen Aktionen enorm zugenommen hat. Leider ist Heinz Fassmann aber weiterhin nicht einsichtig, was die negativen Folgen der Deutschförderklassen betrifft. Statt mit seichten Argumenten ein ungerechtes System, das parallele Strukturen schafft, zu verteidigen, ist schon längst die Zeit gekommen, den Tatsachen ins Auge zu blicken und eine objektive Evaluierung durchzuführen. Davor scheut man aber offensichtlich zurück, weil die Ergebnisse vielleicht doch nicht so sind, wie man es sich erwartet.

Wir dürfen keine Zeit mehr verlieren. Dieses diskriminierende System, das Kinder beurteilt, für „unzureichend“ befindet und dann in Deutschförderklassen aussortiert, muss ehestbald abgeschafft werden. Diese Ungerechtigkeit muss endlich ein Ende haben. Wir schaffen durch diese parallele Struktur in unseren Schulen eine Generation, der wir als Gesellschaft keine Chancen und Perspektiven bieten werden können. Das Ergebnis wird eine verlorene Generation an Kindern sein und die negativen gesellschaftlichen Folgen werden uns Jahrzehnte verfolgen. Deswegen ist es unabdinglich, gegen das ungerechte System der Deutschförderklassen aufzubegehren und eine Verbesserung herbeizuführen. Statt Unmengen an Geld für ein diskriminierendes System auszugeben, könnte das Geld in ein weiteres kostenloses Kindergartenjahr investiert werden. Dies würde, neben anderen Fördermaßnahmen parallel zur Regelklasse, viele Probleme, die beim Schulantritt auftreten, abfedern und den Einstieg dieser Kinder in das Schulsystem erleichtern.

Gemeinsam können wir etwas bewegen, daher darf ich auch in den kommenden Wochen und Monaten um eure Unterstützung für unsere zahlreichen Aktivitäten und Kampagnen ersuchen. Informationen dazu findet ihr auf meinen Social Media Kanälen, auf Facebook, Instagram und Twitter.

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