Aufwachsen in der digitalen Welt
Das Aufwachsen in der digitalen Welt bringt nicht nur vielfältige Möglichkeiten mit sich, sondern stellt Kinder, Jugendliche sowie ihre erwachsenen Bezugspersonen auch vor eine Reihe von Herausforderungen. Wie kann man Kinder und Jugendliche auf die Risiken des Internets vorbereiten? Wie vermittelt man ihnen einen kompetenten Umgang mit digitalen Medien? Was muss man über digitale Spiele, ungeeignete Inhalte, Cyber Mobbing, die Bedeutung von InfluencerInnen usw. wissen? Die EU-Initiative Saferinternet.at beschäftigt sich seit 15 Jahren mit diesen und vielen weiteren Fragen.
Erwachsene haben Aufholbedarf
In einer digitalen Welt aufzuwachsen, ist für Jugendliche heute selbstverständlich und sie bewegen sich auch mit Selbstverständlichkeit in dieser. „Wer am meisten lernen muss, sind nicht die Jugendlichen selbst, sondern die Erwachsenen um die Jugendlichen herum“, beobachtet Autorin und Journalistin Ingrid Brodnig. „Wir müssen überlegen, welche Botschaft wir ihnen vermitteln wollen. Bieten wir genügend Rückhalt? Haben junge Menschen das Vertrauen, dass sie zu uns kommen, wenn etwas sie verängstigt?“ Das Wichtigste sei, so Brodnig, „dass jeder Jugendliche mindestens eine erwachsene Vertrauensperson um sich hat; das können Eltern oder Lehrer sein, an die man sich notfalls wenden kann, wenn man Mobbing oder andere Gehässigkeiten online erlebt.“
Das ambivalente Verhältnis zu digitalen Medien
Babysitter oder Angstmacher, Spaß oder Bedrohung: Digitale Medien prägen den Alltag von Kindern und Jugendlichen in den unterschiedlichsten Formen. So zeigte Medienpädagoge Wolfgang Pospischill auf, wie InfluencerInnen versuchen, aus Ängsten von Kindern Kapital zu schlagen: Sie nutzen die „natürliche Angstphase“ von 8- bis 12-Jährigen, um beispielsweise durch entsprechende Videos Reichweite zu generieren. Einem nicht zu vernachlässigenden Thema widmete sich Psychologin Elke Prochazka: Kinder werden im Internet oft ungewollt mit pornografischen Inhalten konfrontiert. Sexuelle Bildung ist daher heute wichtiger als je zuvor. Erwachsene sind hier gefordert, Kindern mit Antworten zur Seite zu stehen, ihnen seriöse Quellen aufzuzeigen und zu verhindern, dass das Internet eine ungesteuerte „Aufklärung“ übernimmt.
Saferinternet.at – seit 15 Jahren im Dienste der sicheren Internetnutzung
Saferinternet.at bietet ein umfassendes Informationsangebot für Kinder, Jugendliche, Eltern und Lehrende. Dieses reicht von Unterrichtspaketen, Antworten auf häufig gestellte Fragen sowie Broschüren über den Video-Elternratgeber „Frag Barbara!“ bis hin zu Privatsphäre-Leitfäden und Quiz. Workshops können österreichweit gebucht werden unter:
www.saferinternet.at/veranstaltungsservice