Wie schützen wir junge Menschen vor Extremismen?
Austausch von Strategien zur Extremismusprävention im Wiener Rathaus mit Berliner Expert*innen

(rk) Im Wiener Rathaus fand die 17. Werkstatt.Wien Weiterbildungsveranstaltung unter dem Titel „Extremismusprävention: Beispiele aus Berlin“ statt. Auf Einladung der Abteilung Integration und Diversität der Stadt Wien sowie der Fachstelle Demokratie, eine Einrichtung des Verein Wiener Jugendzentren, präsentierten Expert*innen des Violence Prevention Networks und des Interdisziplinären Zentrums für Radikalisierungsprävention und Demokratieförderung ihre Ansätze und Erfahrungen. Vizebürgermeisterin Bettina Emmerling betonte die Bedeutung des internationalen Austauschs beim Schutz von Jugendlichen vor Extremismen.
Vizebürgermeisterin Bettina Emmerling: „Es ist unsere gemeinsame Verantwortung, sicherzustellen, dass Wien insbesondere für junge Menschen ein inklusiver und sicherer Ort bleibt. Wir arbeiten in Wien intensiv daran, junge Menschen vor Extremismen zu schützen. Durch den internationalen Austausch von Wissen und Erfahrungen können wir effektivere Strategien entwickeln, um dieser Aufgabe gerecht zu werden.“
Internationaler Austausch zum Schutz von Jugendlichen vor Extremismen
Die Stadt Wien hat bereits vielfältige Initiativen ins Leben gerufen, um Jugendliche vor extremistischen Einflüssen zu schützen. Das Wiener Netzwerk Demokratiekultur und Prävention (WNED) spielt dabei eine zentrale Rolle. Die Abteilung Integration und Diversität der Stadt Wien hat als Mitglied des Netzwerks u. a. die Fortbildungsplattform Werkstatt.Wien ins Leben gerufen, die kontinuierlich Weiterbildungen und Austauschformate organisiert, wie die gestrige Veranstaltung mit Expert*innen aus Berlin.
Adrian Stuiber, Mitarbeiter des in Berlin ansässigen Interdisziplinären Zentrums für Radikalisierungsprävention und Demokratieförderung (IZRD), erklärte: „Der Kontakt zu radikalisierenden Inhalten und Extremismus ist durch das Internet so einfach und schnell, wie nie zuvor. Wir müssen dementsprechend auch gemeinsam unsere Präventions- und Deradikalisierungsarbeit international und interdisziplinär weiterentwickeln. Dieser Aufgabe widmet sich das IZRD u. a. im Rahmen des Kooperationsverbundes dist[ex] – Entwicklung einer bundeszentralen Infrastruktur für Distanzierungs- und Ausstiegsarbeit.“
Wiener Jugendliche stärken
Eine 2024 veröffentlichte Studie von Foresight zeigt, dass unter jungen Menschen mehr als die Hälfte angibt, in der Schule zu wenig politische Bildung erhalten zu haben, während gleichzeitig in dieser Gruppe das Vertrauen in das politische System Österreichs abnimmt.
Anton Niggel, Leiter der Fachstelle Demokratie, betonte: „Um Jugendliche vor extremistischen Tendenzen zu schützen, braucht es Wissen über und Vertrauen in die Demokratie. Mit der Fachstelle Demokratie bieten wir Jugendarbeiter*innen Weiterbildung und Tools, um die Wiener Jugendlichen zu stärken.“
Die Fachstelle Demokratie der Stadt Wien bietet umfassende Unterstützung für Personen, die mit Jugendlichen im außerschulischen Kontext arbeiten. Neben der Förderung demokratischer Beteiligungsprozesse und politischer Bildung liegt ein besonderer Fokus auf der Extremismusprävention. Die Expert*innen aus Berlin sind neben ihrer Präsentation im Wiener Rathaus auch bei einer Fortbildungsveranstaltung für Jugendarbeiter*innen des Verein Wiener Jugendzentren zu Gast.
