GENEL

Teuerungsschock: Zusatzkosten liegen im Schnitt bei 1.400 Euro

AK Berechnungen zeigen, dass die Mehrkosten durch die überhöhte Inflation bei weitem nicht durch die Maßnahmen der Regierung abgedeckt werden

Wien (OTS) – „Die bisherigen Maßnahmen der Regierung reichen bei weitem nicht aus, um die Teuerung infolge der überhöhten Inflation abzufedern“, sagt AK Steuerexperte Dominik Bernhofer. Die AK hat anhand verschiedener Beispiele die Mehrkosten infolge des Preisschocks ausgerechnet – und was davon durch die Maßnahmen der Regierung abgedeckt wird. Bei einem Durchschnittshaushalt sind das nicht einmal die Hälfte der Mehrkosten. „Die Regierung muss rasch etwas tun, um die Teuerungswellen zu brechen und die Menschen wirklich zu entlasten“, sagt Bernhofer. Auch weil es bei den Prognosen für die Energiepreissteigerungen erhebliche Aufwärtsrisiken gibt.

Die AK Berechnungen zeigen, dass die Teuerung über der Normalinflation von 2% einen Durchschnittshaushalt gut 1.400 Euro pro Jahr kosten könnten. Durch Einmalzahlung, Klimabonus, Ökostrompauschale und Energieabgaben erhalten sie eine Entlastung von rund 650 Euro. Das bedeutet, dass mehr als die Hälfte der Mehrkosten nicht durch die bisherigen Maßnahmen der Regierung abgedeckt werden.

Anhand verschiedener Beispiele zeigen sich die unterschiedlichen Betroffenheiten: So hat ein alleinstehender Mieter mit mittlerem Einkommen (Gasheizung für 75 Quadratmeter, kein Auto) mit Mehrkosten von rund 1.000 Euro zu kämpfen. Die Entlastungen der Regierung – rund 450 Euro – sind für ihn bei weitem nicht ausreichend. Er bleibt auf gut der Hälfte der Mehrkosten sitzen.

Noch mehr trifft es eine vierköpfige Mittelschichtsfamilie am Land, wo täglich 39 Kilometer ohne zumutbares Öffi gependelt werden muss. Die höheren Energiepreise bedeuten für sie Mehrkosten von gut 2.300 Euro. Zwar profitiert die Familie auch von der geplanten Erhöhung von Pendlerpauschale und Pendlereuro – aber in Summe viel zu wenig. Sie müssen heuer trotzdem netto rund 800 Euro mehr bezahlen als in den Jahren zuvor.

Besonders betroffen sind kleine Einkommen, wo die Nettokosten stärker ins Gewicht fallen und kaum finanzielle Reserven vorhanden sind.

„Es geht nicht darum, dass alles kompensiert wird. Wir reden hier nur von den Kostensteigerungen, die über das normale Maß hinausgehen. Hier hat der Staat eine Verantwortung“, sagt AK Steuerexperte Dominik Bernhofer.

„Dass die Regierung die Tarifsenkung jetzt als Teuerungsausgleich verkauft, ist eine Mogelpackung“, sagt Bernhofer. „Denn diese Tarifsenkung wurde bereits im Koalitionsabkommen vereinbart, als man noch nichts von den Teuerungswellen ahnte. Selbst wenn man den Familienbonus addiert, wird gerade einmal die kalte Progression des laufenden Jahres abgegolten. Daher sind weitere Entlastungsschritte unbedingt notwendig.“

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