AK Anderl: „Arbeitslosigkeit macht arm, krank und einsam“
AK fordert eine moderne und faire Arbeitslosenversicherung
(OTS) – Österreich wird heuer einen traurigen Höchststand an Firmeninsolvenzen verzeichnen. Parallel dazu erleben wir einen massiven Anstieg der Arbeitslosigkeit. Hier ist der Staat gefordert, mit aktiver Arbeitsmarktpolitik gegenzusteuern. Leider rückt der öffentliche Diskurs die individuelle Verantwortung der Arbeitsuchenden in den Mittelpunkt – und die Forderung nach immer weiteren Verschärfungen und Sanktionen.
Es wird hoher Druck auf Arbeitslose ausgeübt – vom Arbeitslosenversicherungssystem bzw. dem AMS, der Politik und der Gesellschaft insgesamt. Arbeitslosigkeit wird als individuelles Problem betrachtet, an dem man selbst schuld ist. Das ist nicht nur vor dem Hintergrund der steigenden Insolvenzen völlig falsch.
AK Präsidentin Renate Anderl: „Arbeitslosigkeit macht arm, krank und einsam – je länger die Arbeitslosigkeit, desto schlimmer wird die Situation und desto schwieriger wird es, dieser Abwärtsspirale zu entkommen.“ Deshalb fordert die AK schon lange die Erhöhung des Arbeitslosengeldes auf 70 Prozent des letzten Gehalts (Nettoersatzrate) und die Erhöhung des Familienzuschlages, der seit 2001 nur 97 Cent täglich pro Kind beträgt. Außerdem müssen die Leistungen aus der Arbeitslosenversicherung an die Teuerung angepasst werden.
Für etwa die Hälfte der befragten AK-Mitglieder kam die Beendigung des letzten Dienstverhältnisses völlig überraschend. Das Risiko arbeitslos zu werden und auch die Chance für den Wiedereinstieg hängen von vielen Faktoren ab, z.B. der Ausbildung oder dem bisher ausgeübten Beruf. Anderl: „Arbeitslosigkeit kann jede und jeden treffen und darf nicht dazu führen, dass die Erwerbskarriere dauerhaft darunter leidet. Darum fordern wir eine faire und moderne Arbeitslosenversicherung, die Menschen dabei unterstützt, einen guten Job oder eine entsprechende Qualifizierung zu bekommen.“
Weitere Informationen zum Thema finden Sie hier: https://wien.arbeiterkammer.at/service/veranstaltungen/rueckblicke/Auskommen-mit-dem-Einkommen.html