Kindersicherheit im Haushalt
Bewusstes Vorbeugen vs. Ermöglichen von Erfahrungen
Täglich müssen Kinder mit Verletzungen ärztlich behandelt werden. Neugier und Nachahmungstrieb enden leider nicht immer folgenlos. Bewusstes „Behüten“ hilft hier, schmerzhafte Erfahrungen und ernsthafte Unfallfolgen zu vermeiden.
Sicheres Vorarlberg empfiehlt, einen guten Mittelweg zwischen der nötigen Sicherheit einerseits und dem Ermöglichen von Erfahrungen andererseits zu wählen. Denn nur durch Erfahrungen lernen Kinder ein risikobewusstes Verhalten.
„Kindgerecht – Ein Kinderspiel“
Ein Großteil der Unfälle passiert zuhause bzw. im Umfeld, da sich Kleinkinderdie meiste Zeit dort aufhalten. Bei ca. 60% davon handelt es sich um Stürze, gefolgt von Verbrennungen und Verbrühungen sowie Ertrinkungsunfällen.
Der Leitfaden „Kindgerecht – Ein Kinderspiel“ gibt wertvolle Anregungen, wie sich verschiedenste Risiken und Gefahren bestmöglich entschärfen lassen. Zudem gibt es das Angebot von Kurzvorträgen für Eltern zu diesem Thema.
Stürze
Besonders Stürze vom Wickeltisch kommen häufiger vor als man denkt. Deshalb gilt von Geburt an: Eine Hand bleibt immer beim Kind! Alternativ kann auch am Boden gewickelt werden. Aber auch Hochstühle, Treppen, Hochbetten, Balkone und Fenster sind potenzielle Orte, die zum Klettern verleiten und somit ein Sturzrisiko bergen. Es gibt verschiedene Möglichkeit zur Absicherung. Der Fachhandel und Sicheres Vorarlberg berät hier gerne.
Verbrühung/Verbrennung
Bereits durch eineTasse heißer Flüssigkeit werden 30% der Körperoberfläche eines Kleinkindes verbrüht, aber auch beiheißem Badewasser besteht diese Gefahr.
Verbrennungen können in der Küche (Herd) geschehen. Um dieser Art der Verletzungen vorzubeugen gilt: Heiße Flüssigkeit und Kerzen von Kindern fernhalten, Herdplatten mit Herdschutzgittern absichern, Pfannenstiel nach hinten drehen, Wasserkocher immer entleeren und Kabel nie hinunterhängen lassen. Ob das Badewasser die optimale Temperatur hat, kann ganz einfach an der Innenseite des eigenen Handgelenks geprüft werden.
Ertrinken
Ertrinkungsunfälle passieren schon in flachstem Gewässer (z. B. Pfütze), da der Kopf im Vergleich zum Körper schwer ist und bis zu einem gewissen Alter das Kind im „Totstellreflex“ verharrt. Ertrinken passiert zudem meist „lautlos“. Im Garten heißt es also alle Gewässer (Biotope, Pools, Regentonne) gut abzusichern. Kleinere Kinder müssen auch im Bad beaufsichtigt und benötigte Dinge vorher hergerichtet werden.
All diese Maßnahmen entbinden die Erziehungsberechtigten aber nicht von der Aufsichtspflicht.
Viele weitere Risiken und Gefahren lauern im Haushalt. Hilfreiche Tipps und eine ausführliche Checkliste finden Sie in der Broschüre „Kindgerecht – Ein Kinderspiel“ (kostenlos erhältlich bei Sicheres Vorarlberg), weitere Informationen auf unserer Website sicheresvorarlberg.at oder Sicher groß werden | Sicheres Vorarlberg